Geschichte Ortsteil Degmarn
Wohnen, Arbeiten, Freizeit - in der Gemeinde Oedheim lässt es sich in allen Bereichen gut leben. Denn unsere schöne Gemeinde hat viel zu bieten. Informieren Sie sich hier über die Geschichte des Orteils Degmarn. Im Rahmen der baden-württembergischen Gemeindegebietsreform schließen sich Oedheim und Degmarn zur Gemeinde Oedheim zusammen. Alle Geschichtsdaten zum Ortsteil Degmarn finden Sie daher ab dem Jahr 1971 unter "Geschichte & Wappen Oedheim"
1319
Vermachte Konrad von Neideck seiner Kirche in Dahenfeld seinen Hof in Degmaringen. 1. urkundliche Erwähnung des Ortes Degmarn.
14.-16.Jahrhundert
Neben den Herren von Weinsberg haben auch andere Adelsgeschlechter wie die von Brettach, von Berlichingen, von Gemmingen, von Neudeck, das Kloster Schöntal und die Deutschordens Kommende Heilbronn Besitzungen in Degmarn.
15. Jahrhundert
Bis ins 19. Jahrhundert gab es am Degmarner Kocherufer eine Mühle.
1492
Martin von Sickingen verkauft seinen ererbten Hof in Degmarn mit über 200 Morgen an den Deutschordens Kommende Heilbronn.
ca. ab 1493
Ist die Deutschordens Kommende Heilbronn im Besitz der gesamten Ortsherrschaft.
1524
In einem Urbar der Deutschordens Kommende Heilbronn werden die gesamten deutschordischen Rechte, Gefälle und Besitzungen in Degmarn beschrieben.
1670
Degmarn hat 200 Einwohner.
1725
Die Degmarner St. Pankratiuskirche wird geweiht. Bis zu ihrer Zerstörung im II. Weltkrieg galt sie als eine der schönsten barocken Dorfkirchen im Unterland.
1791
Das seither nach Oedheim eingepfarrte Degmarn erhält eine eigene Pfarrei.
1792
Das 1764 erstellte Schulhaus wird für die neue Pfarrei als Pfarrhaus umgebaut. Neues Schulhaus wird das alte Rathaus.
1798
Verwaltungsreform im Deutschen Orden. Die Ballei Franken wird aufgelöst. Degmarn gehört nun zusammen mit der Kommende Heilbronn zum neu gebildeten Neckaroberamt.
1804
Wird in Degmarn der spätere Direktor des Wilhelmstifts Franz Josef von Schott geboren.
1806
Die Deutschordens Kommende Heilbronn fällt mit anderen Gebieten des Deutschen Ordens an das Königreich Württemberg und Degmarn wird württembergisch.
1821
Für die katholischen Einwohner der neuwürttembergischen Länder wird das Bistum Rottenburg neu gegründet. Auch die Degmarner St. Pankratius Kirchengemeinde, die bisher der Diözese Würzburg angehörte, gehört nun zu diesem Bistum.
1825
Nach einem im Jahr zuvor aufgetretenen starken Hochwasser war die kurz zuvor renovierte Degmarner Mühle so zerstört, dass sie auf Abbruch verkauft wurde.
1842
Wird in Degmarn an der heutigen Oedheimer Straße ein neues Rathaus im Barockstil eingeweiht. Dieses wurde im II. Weltkrieg vollkommen zerstört und an dieser Stelle nicht wieder aufgebaut.
1855
Der Friedhof wird anstatt des seitherigen Kirchhofs außerhalb des Ortsetters eingeweiht.
1874
Im Plattenwald werden die Kreuzwegstationen errichtet.
1880
Als weiteres Zeichen der Volksfrömmigkeit werden im ortsnahen Teil des Plattenwaldes die Kapelle und die Lourdesgrotte errichtet.
1904
Bei einem Großbrand werden in der Nähe der Kirche 6 Wohnhäuser und 6 Scheunen zerstört.
1907
Die untere Kochertalbahn von Jagstfeld bis Neuenstadt, ab 1913 bis Ohrnberg, wird eröffnet und in Degmarn eine Haltestation errichtet.
1910
Vernichtet wieder ein Großbrand mehrere Scheunen.
1911
Degmarn wird an das elektrische Leitungsnetz angeschlossen.
1914-1918
Der I. Weltkrieg forderte 9 Degmarner Opfer.
1921
Degmarn, das zuvor aus 2 laufenden und aus 11 Pumpbrunnen versorgt wurde, wird durch ein eigenes Wasserleitungsnetz versorgt.
1928
Einweihung der neuen Turnhalle.
1939 - 1945
Im II. Weltkrieg fielen 21 Degmarner an den verschiedenen Fronten, 12 gelten bis heute als vermisst.
1945
Am 5. und 8. April wurde durch Artilleriebeschuss und Fliegerangriffe der Ort bis zu 80% zerstört. Von 72 Wohngebäuden wurden 39 komplett zerstört, darunter das Rathaus. Von 71 Scheunen und Stallungen wurden 69 zerstört. Kirche, Schulhaus, Backhaus wurden stark beschädigt. 14 Einwohner verstarben.
1952
Der Südweststaat wird durch Zusammenschluss der Länder Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern gegründet; Degmarn ist jetzt Teil von Baden-Württemberg. Das neue Schulhaus wird eingeweiht.
1957
Unter dem damaligen Bürgermeister und späteren einzigen Degmarner Ehrenbürger August Horch wird das neu erbaute Rathaus eingeweiht.
1961
Der St. Martin Kindergarten wird eingeweiht.
1965-1970
Erschließung der Baugebiete Waldstraße und Zaungärtle.
1971
Im Rahmen der baden-württembergischen Gemeinde Gebietsreform schließen sich Oedheim und Degmarn zur Gemeinde Oedheim zusammen. Alle weiteren Geschichtsdaten zum Ortsteil Degmarn finden Sie daher unter "Geschichte & Wappen Oedheim"
Das Degmarner Wappen

Im Gegensatz zu Oedheim, das schon seit dem Jahr 1600 ein eigenes Wappen besaß, lässt sich ein eigenständiges Wappen von Degmarn erst seit dem frühen 19. Jahrhundert belegen. Durch die unter König Wilhelm I. 1819 erlassene Verfassung des Königreichs Württemberg wurde in den württembergischen Gemeinden die kommunale Selbstverwaltung eingeführt, damit wurde es auch notwendig, ein eigenes Gemeindesiegel und somit auch ein Ortswappen zu schaffen. Für Degmarn ist laut dem Heilbronner Wappenbuch erstmals 1914 ein Siegel des Schultheißenamtes nachgewiesen, "das aber nach stilistischen Merkmalen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen dürfte“. Dieses enthielt bereits 2 Fische, die allerdings - anders als heute - vertikal angeordnet waren (heraldisch heißt das: "zwei pfahlweise gestellte, voneinander abgewendete Fische)". In einem Schreiben der Archivdirektion Stuttgart vom 23.7.1954 wird das Wappen der Gemeinde Degmarn folgendermaßen beschrieben: In Schwarz zwei liegende, von einander abgekehrte silberne Fische. (Der obere Fisch blickt nach heraldisch rechts, der unter nach heraldisch links). Dieses Wappen wird nachweislich seit Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts in der jetzigen Gestalt gebraucht.