Geschichte Oedheims
Wohnen, Arbeiten, Freizeit - in der Gemeinde Oedheim lässt es sich in allen Bereichen gut leben. Denn unsere schöne Gemeinde hat viel zu bieten. Informieren Sie sich hier über die Geschichte der Gemeinde Oedheim.
1235
Erste (indirekte) urkundliche Erwähnung Oedheims in einer Schenkungsurkunde.
1237
Kloster Schöntal hat Besitz in Oedheim.
1328
Das Patrozinium von St. Mauritius in Oedheim wird von den Herren von Weinsberg dem Kloster Schöntal geschenkt. Damit gehört es nicht mehr, wie der Ort selbst, zur Herrschaft Scheuerberg des Hauses Weinsberg. Zuständiges Bistum ist Würzburg.
1335
Die Herren von Weinsberg, seitherige Grundherren von Oedheim, verkaufen ihre Herrschaft Scheuerberg – mit dem Dorf Oedheim – an das Erzstift Mainz. Schloss Oedheim mit Schlossbezirk, Kocherfahr und Rittergut Willenbach bleiben in Weinsbergischem Besitz.
1. Hälfte des 15. JH
Im heutigen Turm der St. Mauritiuskirche, dem damaligen Chor der Vorgängerkirche, entstehen die noch heute erhaltenen Fresken. Etwa zur selben Zeit wird der bis 1967 bestehende Ortsadel, die Capler von Oedheim gen. Bautz, erstmals mit Schloss Oedheim mit Schlossbezirk, Kocherfahr und Rittergut Willenbach durch Konrad IX. von Weinsberg belehnt.
1449
Mit dem Amt Neuenstadt fällt das Caplersche Lehen Oedheim an die Pfalz.
1484
Durch einen Gütertausch mit dem Erzstift Mainz fällt das Dorf Oedheim zusammen mit dem Amt Scheuerberg an den Deutschen Orden. Oedheim gehört nun zunächst zum Amt Scheuerberg - ab dem Ende des 16. Jahrhunderts dann zum Amt Heuchlingen - der Kommende Horneck/Gundelsheim der Ballei Franken.
1504
Herzog Ulrich von Württemberg gelangt im Rahmen des pfälzischen Erbfolgekriegs in Besitz des Amtes Neuenstadt mit dem mehrfach genannten Caplerschen Lehen. Die Capler sind nun bis Mitte des 19. Jahrhunderts württembergische Lehenträger.
ca. 1510
Errichtung des caplerschen Witwen- und Waisenhauses auf Oedheimer Gemeindegrund.
1554
Im Rahmen des Schmalkaldischen Krieges wird Schloss Oedheim zerstört. Beim anschließenden Wiederaufbau wird mit den Trümmern der seitherige Wassergraben verfüllt. Im gleichen Jahr vermerkt das deutschordische Urbar des Amtes Scheuerberg, dass es zu „Odennhaim“ 104 Häuser gäbe.
Um 1570
Das Oedheimer Rathaus wird als Amtshaus des Deutschen Ordens erbaut.
1603
Hans Wolf Capler erbaut Schloß Willenbach.
1618 - 1648
Im 30jähringen Krieg verliert Oedheim rund ¼ seiner Bevölkerung.
1725
Die im Barockstil neu- (Schiff) und umgebaute (Turm) St. Mauritiuskirche wird geweiht. Vier Jahre später ist auch das im selben Stil errichtete neue Pfarrhaus bezugsfertig.
1765
Die Kocherbrücke wird erbaut, der Fährbetrieb beim Schloss eingestellt.
1789
Verwaltungsreform im Deutschen Orden. Die Ballei Franken wird aufgelöst. Oedheim gehört mit der Kommende Horneck/Gundelsheim nun zum neu gebildeten Neckaroberamt.
1798
Der heutige alte Friedhof wird außerhalb des Ortsetters neu angelegt, der ehemalige Kirchhof nicht mehr belegt.
1806
Im Rahmen der napoleonischen Neuordnung Europas fallen die deutschordischen Gebiete des Neckaroberamts an das Königreich Württemberg und Oedheim wird württembergisch und später zugehörig zum Oberamt Neckarsulm.
1821
Für die katholischen Einwohner der neuwürttembergischen Länder wird das Bistum Rottenburg neu gegründet. Auch die Oedheimer St. Mauritius Kirchengemeinde, die bisher der Diözese Würzburg angehörte, gehört nun zu diesem Bistum.
1834
Wurde in der Klinge ein neues Schulhaus gebaut und das alte provisorische Schulhaus in der Fahrgasse auf Abriss verkauft.
1848
Die Gemarkung Falkenstein wird zwischen Untergriesheim und Oedheim aufgeteilt. Auf Betreiben von Viktor Anton Brunner, dem damaligen Besitzer des auf dem Oedheimer Teil liegenden Gutes „Neuhof“, trägt das ehemalige Rittergut ab dann den Namen „Falkensteiner Hof“.
1854
In Oedheim werden die drei Tore der aus dem Mittelalter stammenden Ortsumfassung abgetragen, beiderseits der Steige entstehen die ersten Häuser außerhalb des ehemaligen Ortsetters.
1855
Lautenbach kommt zur Gemeinde Oedheim. Die Chaussee von Kochendorf nach Neuenstadt wird gebaut und ein Jahr später wird der Feldweg nach Lautenbach zur Straße ausgebaut.
1864
Die über 100 Personen umfassende jüdische Gemeinde von Oedheim kann mit Unterstützung des Königs eine neue Synagoge am Ort errichten.
1867
Pfarrer Friedrich Laib, 1901 zum ersten Oedheimer Ehrenbürger ernannt, tritt seine Stelle als Oedheimer Gemeindepfarrer (bis 1899) an. Auf seine Initiative hin kommen ein Jahr später die ersten beiden einer langen Reihe (bis 1982) von „Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul“ aus Untermarchtal als Krankenpflegerinnen sowie Schul- und Kinderschulschwestern nach Oedheim.
1874
Unter Pfarrer Laib wird die St. Mauritius Kirche durch Verlängerung des Hauptschiffs und Errichtung eines nördlichen Seitenschiffs erweitert.
1875
Sind die ersten beiden Häuser auf der anderen Kocherseite im „Neudorf“ fertiggestellt.
1876
Mit dem Tod von Wundarzt Franz Riegg (1797 – 1876) endet in Oedheim die über 300jährige Tradition des ortsansässigen Baders und Wundarztes.
1884
Durch die Aufstockung des Backhauses an der Klinge entsteht ein weiteres Schulgebäude, die Backhausschule.
1899/1900
Bau der Kochertalstraße nach Kochendorf.
1907
Oedheim erhält einen Bahnhof, die untere Kochertalbahn von Jagstfeld bis Neuenstadt, ab 1913 bis Ohrnberg, wird eröffnet. Die jahrhundertealte Oedheimer Kundenmühle (erste Erwähnung 1377) muss dem Bahnprojekt weichen, wird aber wieder versetzt aufgebaut. Das Oedheimer Rathaus erhält das erste Telefon.
1908
Beginn der Anlage eines Wasserleitungsnetzes in der Gemeinde; bisher bestand die Versorgung aus den 9 fließenden öffentlichen Brunnen.
1910/11
Oedheim wird an die Stromversorgung angeschlossen und erhält elektrisches Licht; ein Jahr später elektrische Straßenbeleuchtung.
1914-1918
Im I. Weltkrieg verlieren 68 Oedheimer Männer ihr Leben und 5 blieben vermisst.
1927
Das Jugendheim und späteres katholisches Gemeindehaus wird eingeweiht.
1937
Im Rahmen der Aufrüstung und Kriegsvorbereitung des III. Reiches entsteht auf dem Gelände südlich der Straße Kochendorf – Neuenstadt in Oedheim ein Militärflugplatz.
1938
Im Rahmen der „Gleichschaltung“ werden die alten württembergischen Oberämter aufgelöst und größeren Kreisstrukturen zugeschlagen. Oedheim gehört jetzt zum Kreis Heilbronn.
1939 - 1945
Der II. Weltkrieg fordert auch von Oedheim viele Opfer. 116 Soldaten fielen an den Fronten, 36 blieben vermisst. 12 Menschen fielen den Nazi Gräueltaten zum Opfer.
1945
In den ersten beiden Aprilwochen wird Oedheim selbst zur Kampfzone – rechts des Kochers stehen amerikanische Einheiten, im Ort selbst auf der linken Seite deutsche. Der Ort selbst wurde fast zur Hälfte zerstört, dabei kamen 34 Einwohner ums Leben. Am 14. April wird ganz Oedheim von den Amerikanern besetzt .
Bis 1950
Durch Heimatvertriebene und Flüchtlinge steigt die Oedheimer Bevölkerung auf 2500 an.
1952
Der Südweststaat wird durch Zusammenschluss der Länder Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern gegründet; Oedheim ist jetzt Teil von Baden-Württemberg. Im Bereich der Kundenmühle wird ein Wasserkraftwerk errichtet.
1955
Einweihung des umgebauten Rathauses, das im Krieg stark beschädigt worden war.
1957
Einweihung der im „Neudorf“ neu erbauten evangelischen „Christuskirche".
1959
Einweihung der im Krieg zerstörten und wieder errichteten Kocherbrücke.
1961
Einrichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses auf dem Gelände der ehemaligen Kelter.
1962
Einweihung des Bischof-Keppler-Kindergartens.
1963/1964
Erfuhr der Friedhof eine Umgestaltung durch Erweiterung und Einrichtung einer Leichenhalle. Verbesserung der Wasserversorgung durch Neubau von Brunnen und Sammelbehältern.
1965
Im Gewann "Obere Lachen" entsteht eine Kläranlage. Erschließung des Baugebiets "Obere Hofäcker".
1966/1967
Im Zuge besserer Wasserversorgung wird der 40 m hohe Wasserturm erstellt, seither ein neues Oedheimer Wahrzeichen.
1967
Einweihung der neu erbauten Kochertalschule.
1969
Erschließung des Baugebietes "Uhrigshalde".
1970
Einweihung des Don-Bosco-Kindergartens im „Neudorf“.
1971
Im Rahmen der baden-württembergischen Gemeinde Gebietsreform schließen sich Oedheim und Degmarn zur Gemeinde Oedheim zusammen.
1972
Erschließung der Baugebiete "Degmarner Höhe" und "Obere Lachen".
1973
Erschließung des Baugebietes "Salenbusch".
Erweiterung des Friedhofgeländes und Bau einer Aussegnungshalle in Degmarn.
1974
Einweihung des Oedheimer Hallenbades. Vereinbarung der Verwaltungsgemeinschaft mit Bad Friedrichshall und Offenau. Aufnahme von freundschaftlichen Beziehungen auf Vereinsebene mit der schwedischen Gemeinde Degerfors.
Erweiterung des Friedhofgeländes und Bau einer Aussegnungshalle in Degmarn.
Bau der Mehrzweckhalle in Degmarn.
1979
Realisation des neuen Bauhofes. Einweihung Grundschulneubau.
1981
Neubau von Sportstätten in Oedheim.
Erweiterung und Neubau der Sportanlagen in Degmarn.
1982
Neubau der Sportgaststätte in Degmarn und das Backhäusle in Degmarn wird renoviert.
1985
Das Baugebiet "Hofäcker I" in Degmarn wird realisiert, ebenso wie der Anschluss Degmarns an die Kläranlae auf der anderen Seite des Kochers in Neuenstadt-Stein. Bau der Gemeindeverbindungsstrasse Oedheim-Degmarn.
1987
Erschließung Baugebiet Hofäcker II
1988/1989
Beginn der Erschließung des Baugebietes "Neuberg".
1989
Einweihung der Sporthalle.
1991
Einweihung des St. Elisabeth-Kindergartens.
1992-1996
Rathaus Um- und Neubau.
1993
Einstellung des Eisenbahnverkehrs von Jagstfeld nach Ohrnberg.
1994
Einweihung des Kindergartens Neuberg.
Erschließung des Gewerbegebietes Salenbusch II.
Erschließung des Baugebietes "Uhrigshalde".
1995
Verkauf des 1985 von der Gemeinde erworbenen Schlossareals an einen privaten Investor. Der ehemalige Schlossgarten bleibt im Gemeindebesitz.
1997
Einweihung des neuen Oedheimer Kulturzentrums „Kochana“ auf dem Gelände des ehemaligen Schlossgartens.
2001
Umbau des neuen Schulhauses in das Haus der Vereine.
2003/2004
Bau des Neuen Friedhofes mit Aussegnungshalle und Gräberfeldern. Ein neues Friedhofsgelände wird im Gewann Weiher außerhalb des Ortes angelegt. Dabei stößt man auf exakt demselben Gelände auf ein merowingisches Gräberfeld des 6. Jahrhunderts. Fortführung der Ortskernsanierung im westlichen alten Ortskern. Mit Umgestaltung der verschiedenen Ortsstraßen. Ende der Sanierungsmaßnahme 2014. Erschließung Baugebiet Hofäcker III in Degmarn. Umgestaltung des Rathausplatzes und Aufstellen eines Ortsbrunnens an der Brunnensteige in Degmarn. Verbesserung der Wasserversorgung in Degmarn durch den Bau eines Behälters.
2006
Bei der Erschließung des Neubaugebietes „Quittenbusch“ werden Siedlungsspuren aus der Zeit der Bandkeramik des 6. Jahrtausend v. Chr. entdeckt. Es sind bis jetzt die ältesten Siedlungsspuren der Jungsteinzeit im Landkreis Heilbronn.
2009
Auf der ehemaligen Bahntrasse von Oedheim nach Jagstfeld wird ein Streckenabschnitt des Kocher-Jagst Radwegs eröffnet.
2010
Auch im Bereich der Kunstmühle, am nördlichen Kocherufer wird ein Wasserkraftwerk errichtet
Am 27.5.2010 erfolgt der Spatenstich zum Neubaugebiet „Am Bautzenwald“ .
Am 12.09.2010 eröffnet das Hallenbad nach langer Sanierungsphase wieder.
Sanierung und Umbau der Kochertalschule (bis 2012).
2011
Am 16.10.2011 eröffnet mit einem Tag der offenen Tür nach einer über einjähriger Bauzeit die Wohnanlage Schönberg ihre Pforten. Hier werden sowohl alte Menschen betreut, als auch -bei Bedarf - ganztägig gepflegt. In angrenzenden Mehrfamilienhäusern kann man barrierefreie Wohnungen mieten. Bereits 2 Tage später ziehen die ersten Bewohner ein.
2013
Beginn des Ausbaus der Breitbandversorgung.
Erschließung des Baugebietes Hofäcker IV in Degmarn. Eröffnung der Kindertageseinrichtung St. Martin mit einer Krippe und einem Kindergarten am 23.09.2013 in Degmarn.
2016
Am 30. Mai kommt es durch Überschwemmungen und Starkregenfällen zu einem Unwetterereignis, das sämtliche Ortszufahrten unpassierbar werden lässt. Unter anderem kommt es zu einem großen Erdrutsch in der Steige. Die freiwillige Feuerwehr arbeitet über 200 Einsatzstellen ab.
Einweihung der neu errichteten Kindertagesstätte Kochertal, am gleichen Tag wird ebenfalls die katholische Kinderkrippe Don Bosco eingeweiht.
2017
Fertigstellung des Lärmaktionsplans, daraus resultierend wird unter anderem entlang der Ortsdurchfahrt in Oedheim Tempo 30 eingeführt.
2018
Im März nimmt der Bürgerbus "oedheimMobil" seinen Betrieb auf.
2019
Das Jubiläum "700 Jahre Degmarn"wird mit einem großen Dorf- und Straßenfest gebührend gefeiert.
Das ehemalige Schulhaus in Degmarn wird barrierefrei umgebaut.
Es ist heute eine Begegnungsstätte für die Initiative "Degmarn bewegt" und wird für Angebote der Vereine genutzt.
Inbetriebnahme des neu errichteten Anbaus für eine dritte Gruppe in der Kita Kochertal.
2020
Das Sportgelände in Oedheim wird grundlegend saniert und es wird ein neuer Kunstrasenplatz gebaut.
Beginn der Erschließung der Baugebiete Hofäcker IV-Erweiterung und Hofäcker V in Degmarn.
2021
Im September wird der Kreisel am Knotenpunkt L 1088 / K 2139 eröffnet und die Kindertagesstätte Linkenbrunnen ist bezugsfertig.
2023
Nach vierjähriger Schließung aufgrund von Feuchtigkeitsschäden im Dachraum und der damit verbundenen Einsturzgefahr wird das sanierte Hallenbad wiedereröffnet. Im Zuge der Baumaßnahme erhält das Hallenbad ein komplett neues Dach mit geänderter Dachform.
Das Kleinfeld in Degmarn erhält einen neuen Belag.
Das Oedheimer Wappen
In Silber ein aus blauem, mit einem linkshinschwimmenden silbernen Fisch belegten Schildfuß wachsender rotbekleideter und rotbemützter Mann, in jeder Hand einen mit der Spitze nach oben gekehrten schwarzen Pfeil haltend.
Der Wappenstein am Rathaus mit der Jahreszahl 1600 zeigt unter verschiedenen Deutschordenswappen zwei auf den Ort zu beziehende Wappen: einen rotgekleideten Mann, der zwei schwarze Pfeile hält, in silbernem Feld und eine silberne Pflugschar in rotem Feld. Die Pflugschar dürfte das Fleckenzeichen sein, die Bedeutung des Mannes mit den beiden Pfeilen ist nicht geklärt. In Gemeindesiegeln von 1842 und 1914 sind die beiden Wappen vom Rathaus in einem Schild vereinigt: die Pflugschar im Schildfuß, aus dem eine männliche Figur wächst, die mit jeder Hand einen Pfeil hochhält. 1930 ist im Stempel die Pflugschar durch einen Pflug ersetzt. An dessen Stelle tritt seit 1952 ein Fisch, der schon im Friedensgerichtssiegel von 1949 festgestellt werden kann. Er wird als Hinweis auf den Kocher verstanden. Das Wappen und die Flagge Rot-Weiß wurden am 17. August 1953 von der baden-württembergischen Regierung verliehen.
Quellen: HstASt B 503 Bü 100; H 37; NS.